Eingeladene KĂŒnstler:innen:
Ulf Arminde, Stefan Alber, Aram Bartholi, Fehmi Baumbach, Marc Bijl, Â Jessica Buhlmann/Zao, Zuzanna Czebatul, Moritz Frei, Jana Gunstheimer, Christian Henkel, Verena Issel, Zoe C. Miller, Anne Mundo, Rainer Neumeier, Â Angelika Nguyen, Thomas Prochnow, Regina Schmeken, Schroeter&Berger, Kristina Schuldt, Raul Walch, Christian Werner, Ina Wudtke
Die siebte Ausstellung der Reihe KUNST GEGEN RECHTS nimmt den 30. Jahrestag der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen als Anlass, um kritisch auf aktuelle, gesellschaftliche Konflikte einzugehen.
Deutschland ist eine postmigrantische Gesellschaft der Vielen. Immer noch wird diese Tatsache viel zu wenig zur Kenntnis genommen. Der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 folgten rassistische Ausschreitungen und MordanschlĂ€ge in Rostock, Mannheim, Hoyerswerda, Mölln und Solingen bis zur Terrorserie des NSU. Es folgten AnschlĂ€ge auf jĂŒdische Friedhöfe und emanzipatorische Projekte. Eine wiedererwachte deutsche Volksgemeinschaft kroch aus den Löchern hervor.
Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteure einer gesellschaftlichen demokratischen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenĂŒber. Die Neue Rechte hat die Kulturpolitik als Kampffeld entdeckt, um ihre völkischen Vorstellungen umzusetzen. Rechte Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, verhindern Ausstellungen, greifen in Theater-SpielplĂ€ne ein, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst, gegen Dekoloniale Erinnerungsprojekte und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur. Es wird einFeldzug gegen zeitgenössische, âundeutscheâ Kunst gefĂŒhrt, die als âneumodische Extravaganzenâ und âexzentrische Randgruppenkunstâ bezeichnet wird, wie aktuell gegen den Kunstverein in Zwickau.
Seit dem Ausbruch der Pandemie, stehen viele Dinge auf dem PrĂŒfstand. Es zeigte sich, wer ein solidarisches Miteinander praktiziert und wer als Pandemiegewinnler oder Coronaleugner die Krise fĂŒr eigene Interessen nutzt. Bei den sogenannten Querdenken-Demonstrationen kommt es zu einer fatalen Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Rechte Gruppierungen und Parteien gewinnen immer mehr an Einfluss. Antisemitismus ist in der neuen Bewegung stark vertreten, wie auch eine Verharmlosung der Shoa und der Gleichsetzung der NS-Zeit mit der aktuellen Situation.